Religion

Evangelischer Religionsunterricht am Christa- und Peter- Scherpf- Gymnasium


„Vielfalt ist wichtig, wenn man über Religionen spricht.“

Die Kernkompetenz des Ev. Religionsunterrichts ist die Beteiligung am Diskurs über religiöse Fragen, sowohl mit Angehörigen verschiedener Religionen als auch mit denen, die sich zu keiner Religion bekennen.

In den Jahrgängen sieben bis neun bieten wir die Möglichkeit, Ihr Kind für den Evangelischen Religionsunterricht in der Schule anzumelden. Religionsunterricht ist in Brandenburg kein staatliches Lehrfach und wird von der Kirche angeboten und verantwortet. Sie entscheiden gemeinsam mit Ihrem Kind oder bei Religionsmündigkeit das Kind selbst über die Anmeldung. Wenn Sie es wünschen, ist mit der Anmeldung/Erklärung zum Religionsunterricht der/die Jugendliche vom Fach LER abgemeldet. Soweit schulorganisatorisch möglich liegen die Fächer parallel.

Evangelischer Religionsunterricht ist frei für alle Schülerinnen und Schüler und an keine Konfession gebunden.

Das Christentum ist ein wichtiger Inhalt im Religionsunterricht. Es prägt unsere Kultur und Lebensweise. Der christliche Glaube kann als eine von vielen Orientierungsmöglichkeiten Antworten auf Fragen nach dem Sinn und Sein im Leben geben. Andere Religionen und Lebensweisen spielen eine genauso wichtige Rolle.

Religionsunterricht als Unterrichtsfach: Schülerinnen und Schüler entwickeln Fähigkeiten und Fertigkeiten durch den Erwerb von grundlegenden Kompetenzen in folgenden Bereichen: Wahrnehmen und Deuten, Erzählen und Darstellen, Urteilen und Kommunizieren sowie Teilhaben und Gestalten.

Religionsunterricht ist lebenspraktisch -hier werden die Jugendlichen unterstützt, in dieser vielfältigen und widersprüchlichen Welt ihren eigenen Platz zu finden, deshalb werden Kompetenzen erworben auf der der/die Jugendliche später im Leben zurückgreifen kann.

Religionsunterricht fördert das freie Denken – dies soll nicht nur rein sachlich bleiben. Mit Kopf, Herz und Hand- mit ganzheitlichen Methoden bleiben die Jugendlichen offen für die vielen Möglichkeiten, die in ihnen schlummern, Zugänge werden angebahnt für Gedanken und Gefühle anderer Menschen.

Religionsunterricht nimmt Fragen auf die Jugendliche umtreiben und das eigene Selbstverständnis prägen. Z.B. Muslime, Juden und Buddhisten, evangelisch, orthodox und dann noch der Papst. Woher kommt die Welt, was macht Menschsein aus, was kommt nach dem Tod, Religion und wissenschaftliches Handeln - Jugendliche sind voller Fragen.

Religionsunterricht klärt Hintergründe der eigenen religiösen Tradition und blickt zugleich darüber hinaus, wie es konkret bei anderen aussieht. Auch dies geschieht nicht in Form lexikalischer Überblicke, sondern mit thematisch-praktischem Fokus.

Religionsunterricht fördert die Offenheit gegenüber anderen Kulturen und Religionen. Die Jugendlichen begegnen in ihren Mitschüler*innen einer Vielfalt diverser Lebensweisen. Der Religionsunterricht hilft, einer Vielfalt von Religionen zu begegnen und gleichzeitig christliche Wurzeln in unserem Umfeld zu entdecken.

Die Themen und Inhalte des Ev. Religionsunterrichts (Rahmenlehrplan, 2018) orientieren sich an sieben Lebensfragen, denen jeweils thematische Schwerpunkte zugeordnet sind. Bei der Behandlung aller Themen sind interkulturelle und interreligiöse Aspekte angemessen zu berücksichtigen.

  • Lebensfrage 1: Fragen nach Sein und Werden

  • Lebensfrage 2: Fragen nach dem Umgang mit Veränderungen

  • Lebensfrage 3: Fragen nach einem gelingenden Miteinander

  • Lebensfrage 4: Fragen nach Orientierung und Wegweisung

  • Lebensfrage 5: Fragen nach dem Unverfügbaren

  • Lebensfrage 6: Fragen nach Endlichkeit und Ewigkeit

  • Lebensfrage 7: Fragen nach der Wirklichkeit

Auszüge / Beispiele aus dem Themenkatalog

  • Recht auf Mensch sein – Was macht Mensch sein aus – Die Würde des Menschen wahren

  • Grundzüge des Menschenbildes in der Vergangenheit bedenken und für die Gegenwart entwickeln

  • Grundfähigkeiten entwickeln - Wahrnehmen, Deuten, Urteilen, Miteinander sprechen, Anwenden und Gestalten

  • Leben verantwortlich wahrnehmen, was macht mich frei – wovon mache ich mich abhängig?

  • Über mich selbst nachdenken, Stärken und Schwächen, Seele – ein Teil von mir

  • Mit anderen leben

  • Was ist Religion? Religiöse Spuren in unserer Umgebung, Religion in unserer Alltagsprache

  • Was glauben Buddhisten, Muslime und Hindus? Weltentstehung in anderen Kulturen und Religionen

  • Auf welche Weise bieten Religionen Orientierung, welche Aussagen treffen sie zu Alltagsthemen und - Problemen? Welche Antworten geben Sie auf globale Fragen?

  • Rolle der Kirche in Staat und Gesellschaft, Rechtfertigungslehre

  • Was ist mir heilig? Wieviel Zweifel gehört zum Glauben

  • Die Frage nach dem guten Miteinander stellen, Konfliktmanagement

  • Was ist Gerechtigkeit, und Unrecht, Regeln bedenken, Konflikte bewältigen

  • Warum helfen? Leben mit Behinderungen, Inklusion und Integration? Diakonie und Caritas

  • Menschen feiern Feste, Ursprünge und Brauchtum der Feste, Feste in versch. Religionen

  • Sexualität – gemacht als Frau und Mann, wie gehen wir mit dem Zerbrechen von Beziehungen um? Brauchen wir Vorbilder?

  • Wozu brauchen wir Rituale, Ordnungsleistung von Ritualen, Initiationsriten zum Übergang zum Erwachsenwerden

  • Fremdes Leid wahrnehmen, wer ist verantwortlich für Ungerechtigkeit, Krieg, Hass und Hunger?

  • Tod und Sterben, was kommt nach dem Tod? - versch. religiöse Auffassungen unterscheiden, Friedhofgang, Arbeit eines Beerdigungsinstituts kennenlernen, was tröstet? Suizid, Sterbehilfe, Selbstmordattentat

  • Probleme des wissenschaftlich- technischen Fortschritts, wenn der Mensch in die Schöpfung eingreift – bioethische Fragestellungen, Besser nicht geboren – Stellungnahme zur Abtreibung

  • Sekten und Jugendreligionen usw.

Methoden

Unterrichtsgespräch, Lehrervortrag, Schülerpräsentationen, Schreibgespräch führen, Texte und Bilder analysieren, Lehrfilm, Podcast, Collagen / ein Plakat / eine Wandzeitung erstellen, Unterrichtsgänge, Rollenspielbiografie verfassen, Stegreifspiele, Geschichten lesen und deuten, Bilder analysieren, Projekt-und Exkursionsaufgaben bearbeiten, Bibel-, Koran- u. Thorastellen finden, Karikaturen interpretieren, Internetrecherche durchführen, digitale Präsentation erstellen, einen Kirchenraum erkunden, Frei – und selbstorganisiert arbeiten, Partner-und Gruppenarbeit uvm.

Gerne beantworten wir Ihre Fragen zu den Unterrichtsinhalten und-zielen, gerne persönlich oder unter www.ru-ekbo.de/kontakt

Anmeldeverfahren zum Evangelischen Religionsunterricht:

  1. Informationen zur Ev. Religion im Informationspaket der Schule vor den großen Ferien
  2. Vorstellung des Unterrichts auf der ersten großen Elternversammlung, hier sollte aus schulorganisatorischen Gründen schon mal eine schriftliche Vorabbekundung zu den Fächern LER oder Ev. Religion stattfinden (Vorlage gegeben)
  3. Vorstellung des Ev. Religionunterichts in der ersten Schulwoche, eine Stunde für alle Schüler*innen LER-Unterricht, in der zweiten Stunde für alle Schüler*innen Vorstellung Ev. Religion
  4. Entscheidung/ Verbindliche Anmeldung zur nächsten Unterrichtstunde LER/Ev. Religion

Die Leistungsbewertung im Fach Evangelische Religion wird nach der VV-Leistungsbewertung in den Schulen des Landes Brandenburg vorgenommen. Die Jugendlichen werden nicht danach bewertet was sie glauben. Schließlich entzieht sich der Glaube jeder Bewertung.

Die Evangelische Kirche hat eine Kampagne zum Evangelischen Religionsunterricht in Berlin und Brandenburg unter dem Motto: „Religionsunterricht macht den Kopf frei“ gestartet. Stöbern sie dazu im Internet.

Das Angebot des Katholischen Religionsunterrichts in Prenzlau findet in der Kirchengemeinde St. Maria Magdalena statt.